Kontrolliertes Trinken ist ein Mythos
Vom Zugeben und Erkennen des Alkoholismus
Der sehnlichste Wunsch eines Alkoholikers ist, kontrolliert trinken zu können. Im schweren Stadium (z.b. einer chronischen Abhängigkeit) ist das unmöglich. Dennoch gibt es sogar Professoren (Prof. Körkl in Nürnberg) die behaupten, dass dies Humbug sei und sogar Seminare anbieten (für viel Geld) wissentlich, DASS DIES NICHT FUNKTIONIERT.
So entstehen Kontroversen bei solchen Alkoholikern, die diesen Wunsch definitiv haben und behaupten, dass die kontrolliert trinken können. Wenn es um Nikotin (das Rauchen) ginge, wäre die die Kontroverse, dass man kontrolliert rauchen.
Nein, das geht auch nicht. Sie merken den Zynismus.
Wir zitieren aus dem „Blauen Buch“ der Anonymen Alkoholiker: „Die meisten von uns wollten nicht zugeben, wirklich Alkoholiker zu sein. Keiner mag den Gedanken, sich körperlich und geistig von anderen zu unterscheiden. Deshalb überrascht es nicht, dass Trinkerkarrieren von zahllosen vergeblichen Versuchen gekennzeichnet sind, so zu trinken wie andere Leute. Jeder abnorme Trinker ist von dem Wahn besessen, er könne irgendwie, irgendwann sein Trinken kontrolliert genießen. Es ist erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit an dieser Illusion festgehalten wird. Viele bleiben dabei, bis sie die Schwelle des Irrsinns überschritten oder den Tod vor Augen haben.“ Viele gehen so weit, dass sie tatsächlich an diesem Wahn sterben.
Fortsetzung des Zitats aus dem Blauen Buch der Anonymen Alkoholiker: „Wir haben gelernt, dass wir in unserem Inneren rückhaltlos zugeben mussten, Alkoholiker zu sein. Das ist der erste Schritt der Genesung. Der Wahn, dass wir wie andere sind oder je werden könnten, muss zerschlagen werden.
Wir haben die Fähigkeit verloren, kontrolliert zu trinken.
Wir Alkoholiker sind Männer und Frauen, die die Fähigkeit verloren haben, kontrolliert zu trinken. Wir wissen, dass kein Alkoholiker jemals wieder kontrolliert trinken kann. Wir alle durchlebten Zeiten, in denen wir meinten, die Kontrolle wiedererlangt zu haben. Auf solche meist kurzen Intervalle folgt unweigerlich ein noch größerer Kontrollverlust, der nach einiger Zeit zu einem erbärmlichen, unfassbaren Verfall führte. Bei uns gibt es keinen Zweifel, dass wir Alkoholiker in der Gewalt einer (mächtigen) fortschreitenden Krankheit sind, die immer schlimmer wird, aber niemals besser. Wir sind wie Menschen, die ihre Beine verloren haben, uns wachsen niemals neue.“
Bitte betrachten Sie diese Worte als absolute Wahrheit. Sie sind von Menschen geschrieben worden, die die Hölle des Alkoholismus durchlebt haben und wissen, dass sie nicht mehr kontrolliert trinken können.
Natürlich haben Sie die Möglichkeit, Ihre chronische (oder massive) Alkoholabhängigkeit zu testen. Da gibt es zwei Möglichkeiten. Versuchen Sie mal für 6 Monate keinen Alkohol zu trinken. Oder die andere Möglichkeit, setzen Sie sich an 4 Wochen an eine Bar und versuchen nach einem Bier, Glas Wein, Whiskey oder Gin aufzuhören und die Bar zu verlassen. Wenn Sie das schaffen, dann sage ich Ihnen „Hut ab“, aber glauben Sie mir, dann sind Sie kein Alkoholiker! Mögen Sie zu diesen gehören. Wie sehr hätten wir uns alle das gewünscht.
Es grüßt Sie Rolf-Dieter Bollmann, 28 Jahre nüchterner Alkoholiker, dankbar und zufrieden.
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