Der Behandlungsverlauf
in sechs Punkten
Nachdem Sie allumfassende Informationen über die Krankheit „Alkoholismus“ erfahren haben, möglicherweise auch das eine oder andere Buch von Rolf Bollmann gelesen haben, bleibt die Frage offen:
„Und wie verläuft die Behandlung?“
1. Verstehen: Alkoholismus ist eine Familienkrankheit
Alkoholismus ist eine Familienkrankheit. Das ist eine unumstößliche Tatsache. Das ganze enge Umfeld ist davon betroffen, d.h. alle sind krank; nicht alkoholkrank, aber physisch und seelisch krank: Ehepartner, Eltern, Kinder und andere enge Familienangehörigen, die unter der Trunksucht des Alkoholiker leiden. Hinzu kommen engste Freunde.
Konsequenterweise muss nicht nur der Alkoholiker wieder gesund werden, sondern die ganze Familie. Das ist oft schwierig, weil die „Anderen“ meinen:
„ER sei doch krank. Wir doch nicht“
Falsch!
2. Die strukturierte Familienintervention
Ausgebildet in den USA von Dr. Joe Pursch, bietet Rolf Bollmann sog. Strukturierte Familieninterventionen an. Es ist der Punkt an dem die Angehörigen, d.h. die Familie vor Verzweiflung nicht mehr weiter wissen. Sie suchen sehnlichst nach Hilfe.
Es handelt sich um eine sehr effektive Zusammenkunft der Familie in Gegenwart des Alkoholikers mit dem Ziel ihn zur Einsicht zu bringen, dass er gegen sein Abhängigkeitserkrankung etwas tun muss. In den meisten Fällen sind diese strukturierten Intervention zwar aufwendig, aber auch erfolgreich.
Die Kosten und der Umfang einer solchen Intervention werden mit der Familie vereinbart und alle Facetten einer solchen Maßnahme besprochen.
3. Beratung
Es ist für den Alkoholiker sowie auch die Angehörigen, sich über die Krankheit in einem Beratungsgesprächen zu informieren nahezu unumgänglich. Vornehmlich mit Menschen, die den Weg der Genesung bereits gegangen sind und darüber berichten können. Authentizität, Vertrauen, Glaubhaftigkeit und rigorose Ehrlichkeit sind dafür Voraussetzungen.
Die Kosten einer Beratung schwanken von 120 € / Stunde bei Einzelgesprächen und 80 € / Stunde pro Person bei Zweiergesprächen. Die Wirkung bei Zweiergesprächen ist um das Vielfache wirksamer als nur bei Einzelgesprächen. Warum? Weil sie ehrlicher werden.
4. Qualifizierte Entgiftung
Bevor überhaupt eine therapeutische Maßnahmen ergriffen werden kann, begibt sich der Alkoholiker in eine sogenannte qualifizierte Entgiftung, vorzugsweise in einem internistischen Krankenhaus. Die Dauer einer solchen Entgiftung kann zwischen 2-3 Wochen dauern. I.d.R. bezahlen die Krankenkassen eine solche Entgiftung. Das ist der erste und unausweichliche erste Schritt in die Genesung. Dennoch befasst sich die Entgiftung mit dem körperlichen Teil der Krankheit.
Um Entzugserscheinungen zu vermeiden werden Medikamente verabreicht, die den Körper ruhig halten. Dazu gehören in der heutigen Zeit im Besonderen „Tranxilium“, auch „Diazepam“ oder „Disraneurin“.
Es gehört zur Regel, dass sich der Alkoholiker nach einer Entgiftung plötzlich wieder wohl fühlt und das „teuflische“ ist, dass er glaubt er hätte wieder alles im Griff. Dem folgt der Gedanke „ich kann ja wieder trinken“. Und so ist die nächste Entgiftung bereits wieder vorprogrammiert. Manche gehen durch 6, 7, oder 8 Entgiftungen bevor überhaupt etwas passiert.
Aus diesem Grund ist es mehr als notwendig, dass sich der Alkoholiker so nahtlos wie nur möglich in eine Rehabilitation begibt, sei es für 4, 5 oder 6 Wochen. Denn jetzt geht es um den psychischen und seelischen Teil der Krankheit. Und wenn Sie mich fragen, was ists nun der wichtigste Teil der Genesung, dann muss es der seelische Teil sein. Doch auch hier ist der Weg der Genesung nur ein Anfang. Und was dann?
5. Und was sollte dann den Genesungsweg unterstützen?
Alkoholismus ist eine chronische Erkrankung. Einmal Alkoholiker immer Alkoholiker. Einmal Diabetiker immer Diabetiker.
So wie der Diabetiker sein Insulin braucht, brauch der Alkoholiker auch „Etwas“ zum Aufrechterhalten seiner Gesundheit.
Die Nüchternheit muss für den Alkoholiker das Wichtigste in seinem Leben werden. Und für das Wichtigste im Leben muss ich etwas tun. Ich kann nicht sagen „Sport“ ist das wichtigste in meinem Leben und besuche ein Gym gerade mal 1 x im Jahr. Sollte der Alkoholiker diese Wahrheit nicht akzeptieren und andere Dinge wichtiger werden lassen und seine Nüchternheit vernachlässigen, wird alles „den Bach runtergehen“ und er wird wieder dort sein wo er am Anfang seines Genesungsversuches war. Das ist dann der tragische Rückfall.
6. Die Vermeidung eines Rückfalls
Es ist und bleibt „conditio sine que non“, dass ein schwerst abhängiger oder gar chronisch kranker Alkoholiker seinen Genesungsweg nicht schafft, wenn er sich nicht eine Selbsthilfegruppe anschließt. Anfangs „hoch dosiert“ und über Zeit einmal oder zweimal diese Gruppen besucht.
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